Ich gehe also bin ich. Nichts ist so grundlegend für das Wohlbefinden des Menschen wie Laufen. Auf meditativen Wegen durch das Tannheimer Tal.
„Wer draußen in der Natur wandert, der kommt innen in der Seele an“, sagt man. Ganz gleich ob religiöse oder spirituelle Motive der Grund sind. Oder ob man im Einklang mit der Natur den Weg zur inneren Balance beschreitet. Immer ist der Weg auch das Ziel.
Pilgern hat eine lange Tradition. Es schärft den Blick für das Wesentliche und gibt Kraft. Die Pilgerpfade folgen häufig historischen Routen und Pilgerstrecken. Die wohl bekannteste ist der Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Seine Stationen führen durch ganz Europa. Seit 2010 verläuft ein Teilstück auch durch das, auf 1100 Metern gelegene Tannheimer Tal in Tirol. Von Berwang in der österreichischen Zugspitzregion bis nach Oberjoch, Deutschlands höchstgelegenem Bergdorf, erstreckt sich der Tiroler Jakobsweg auf 40 Kilometern. Auf dieser Route geht der Wanderer eine besonders schöne und vor allem komfortable Etappe.
Der Außerferne Jakobsweg
Der Außerferner Jakobsweges ist gut beschildert. Auch Unterkünfte findet der Pilger ohne Probleme. Der Tourismusverband hilft bei der Zimmersuche und mit einer detailreichen Broschüre. Wer auf eigene Faust sucht, wird unter anderem fündig bei den Pilgerwegspaten, Brigitte und Othmar Babl in Rauth.
Ausgangspunkt ist das Stift Stams. Zahlreiche Bildstöcke und Kapellen entlang des Weges zeugen von der religiösen Geschichte des Tannlheimer Tals. „Kunsthistorisch sind sie wahre Schatzkammern“, versichert Othmar Babl, Initiator des Außerferner Jakobsweges. Er führt die kleine Pilgergruppe von Weißenbach nach Nesselwängle. Direkt über den „Alten Gaichtpaß“ oder „alten Gachtpass“ wie er in den Urkunden heißt. Nennenswert ist die Mariahilfkapelle unter der Gaicht von 1714. Der Gaichtpass verläuft in Kehren über die gut restaurierte Bogenbrücke, bis zum Weiler Gaicht auf 1117 Metern. Hier lädt die Kapelle „Maria Heimsuchung“ von 1695 zur Muße ein. Seit 1550 bringen Menschen ihre Waren, Salz und Vieh über den Pass. Seit je her pilgern sie auch auf dieser Strecke.
Der Vater-unser-Weg
Für den weniger sportlichen Läufer bietet das Tannheimer Tal auch fast ebene Wege. Wunderschön und entspannt findet man auf dem „Vater-unser-Weg“ zu sich. Startpunkt ist in Grän, unmittelbar hinter dem Campingplatz. Eingefasst von Rauhorn, Kugelhorn und den Neuner Köpfen schlängelt der Weg sich durch Wiesen und Felder.
Das „Vater unser“ gibt an acht Stationen in Bild und Text biblische Impulse zur inneren Einkehr – auch für Nichtgläubige. „Hier lässt sich wunderbar über den Herrgott nachdenken und über den Sinn des Lebens meditieren“, schwärmt Bergwanderführer Rainer Müller. Sein Ort der Besinnung aber ist die Natur selbst. Ausgestattet mit hochwertigen Ferngläsern von Swarowski Optik lädt der Chef des „Wander-Hotels Sonnenhof“ in Grän zum „Nature-Watch“.
Kraftort-Natur
Sonnenwurz und Blattflechte, Algen, Pilz und Wildes Männlein, Anemone, blauer Eisenhut, Gams, Adler und Murmeltier. Kein Detail entgeht dem Fernglas. „Die Stille, das Blühen, das Ziehen der Wolken über den Gipfeln von Rot Flüh, Gimpl oder Köllenspitze. Alles kann zu einem besinnlichen Gedanken führen“, sagt Müller.
Den Weg zu innerer Balance findet man aber auch ohne spirituellen oder religiösen Ansatz. Zum Beispiel im achtsamen Kontakt mit der Natur. Gut geschützt und doch unmittelbar ist ein Spaziergang in „Five-Finger-Shoes“. Unter der kundigen Führung von Hotelchefin Christina Müller kann man auf dem Erlebnispfad die Sinne schärfen. Direkt vom Hotel führt der Weg in den angrenzenden Wald, über Wurzeln, Stock und Stein und über wunderbar weiches Moos.
Diese Reise wurde unterstützt vom Tourismusverband Tannheimer Tal und dem Hotel Sonnenhof: